TRIMB®
Trauma Recapitulation with Imagination, Motion and Breath
TRIMB® ist eine Methode, um traumatische, überflutende und übermäßig belastende Gefühle zu lösen, zu transformieren und zu regulieren, oder sinn-bildlich gesprochen: um toxische Gefühle zu entgiften. Bearbeitet wird dabei immer nur der überschießende, dysfunktionale Anteil eines Gefühls. Durch die Bearbeitung kommt die im Gefühl gebundene Lebensenergie wieder in Bewegung und Toxisches wird ausgeschieden. Dadurch können Ängste, Belastung und Stress deutlich abnehmen. Angemessene und angenehme Gefühle hingegen bleiben erhalten und werden gestärkt.
Bei TRIMB® bestimmt die Klient:in die Situation und definiert den belastendsten Moment, den sogenannten Hotspot, der bearbeitet werden soll. Mithilfe von Imagination, Atmung und einer lateralisierenden Kopfbewegung wird dieser Hotspot nun vorsichtig prozessiert. Dabei wird nicht erneut in belastendes oder traumatisches Erleben hinein geführt, sondern lediglich aus sicherem Abstand behutsam Tuchfühlung aufgenommen und dann rasch in die Entlastungs- und Lösungsphase übergeleitet. Abschließend wird das neue Empfinden verankert.
Häufig ist nach TRIMB® die Aufarbeitung einer Situation leichter (oder überhaupt zum ersten Mal) möglich, manchmal jedoch auch gar nicht mehr nötig. Durch neuronale Netzwerke kann es durch die Bearbeitung eines Hotspots auch zur Entlastung von Neben-Hotspots kommen (Generalisierungseffekt).
Einsatzbereiche in Beratung und Therapie
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Wirkung von TRIMB®
- fördert die Kontrolle und Veränderung von Gefühlen, Vorstellungen und Erinnerungen
- hilft dabei, Belastendes oder Traumatisches zu verarbeiten und sich davon zu befreien
- vermindert (reguliert) unangenehme Gefühle, überhöhte Sensibilität, andere Symptome
- steigert emotionale Flexibilität, Selbststeuerung, Selbstwirksamkeit, Selbstfürsorge
- hilft, sich aus Abhängigkeiten und unguten Verstrickungen in Beziehungen zu lösen
- fördert die Selbstregulation und regt die Selbstheilungskräfte an
- stärkt das Gefühl der Sicherheit und Gelassenheit und fördert das Selbstbewusstsein
Ablauf einer TRIMB®-Sitzung
- Auswählen der belastenden Situation. Festlegen des Hotspots und Standbildes.
Bewerten des Belastungsgrades auf einer Skala von 1-10. - Mithilfe von Distanzierungstechniken wird das Standbild in einen imaginierten verkleinerter Rahmen auf eine Leinwand projiziert.
- Das Gefühl, das bei der Betrachtung des Standbildes auftaucht, wird nun identifiziert, skaliert, visualisiert und anschließend durchtrennt. Auf diese Weise werden alle auftauchenden Gefühle bearbeitet.
- Durchführen der Atemtechnik und Kopfbewegung, um die Durchtrennung des dysfunktionalen Anteils und der Integration des funktionalen Anteils der Gefühle auch auf der körperlichen Ebene durchzuführen.
- Abschließend wird nachgespürt, ob sich etwas verändert hat. Angenehme Körperempfindung können verankert (getappt) werden. Der Belastungsgrades wird neu bewertet.
Nachwirkung
Meistens ist bereits unmittelbar nach der TRIMB®-Sitzung eine Veränderung spürbar. Da der Körper langsamer als Gedanken und Gefühle ist, kann es auch ein paar Tage dauern, bis die Entlastung im Körper ankommt. Je nach Intensität der Ausgangssituation können auch Reste eines Gefühls (meist jedoch aushaltbar und verwandelt) bleiben oder ein neues Gefühl taucht auf, das bislang abgewehrt war (z.B. Trauer hinter Wut oder Angst). Meistens ist ein Annehmen und Akzeptieren sehr heilsam. Ist das Gefühl unaushaltbar, kann es bis zur nächsten Sitzung im imaginativen Tresor sicher aufbewahrt werden.
Entwicklung der TRIMB®-Methode
TRIMB® wurde von der ehemaligen Chefärztin der Wicker-Klinik Dr. med. Ingrid Olbricht für die Arbeit mit (schwerst) traumatisierten Personen entwickelt. Seit ihrem Tod 2004 wird TRIMB® von der Ärztin, Psycho- und Traumatherapeutin Ellen Spangenberg kontinuierlich weiterentwickelt, dem aktuellen Kenntnisstand angepasst und in Ausbildungen weitergegeben: www.ellen-spangenberg.de.